Die Spa Tour 1998

1998, es war Sommer, Marco Keuthen, Jens Becker und meine Wenigkeit waren zum Aufbruch bereit. Es war wie immer, unser 4. Mann im Bunde, Ken Schittko, hat gekniffen. Denn typisch fuer unsere Tour nach Spa, war Regen angesagt. Ich habe also an alles gedacht, ein Schlafsack, ein bisschen Proviant und alles was man sonst noch so alles braucht, wenn man auf die 24 Stunden von Spa faehrt. :)

Mein erster Boxenstop war Bad Kreuznach, dort traf ich den Rest der Mannschaft. Natuerlich, wie es sich fuer einen Neueinsteiger der Spa Tour gehoert, man hoert einiges im Vorfeld, hatte ich meinen Regenkombi schon an. Leider schien die Sonne, und ich wurde nicht von aussen, sondern von innen nass. :-/ Ergo ausziehen........

Der 2. Boxenstopp, war dann kurz hinter Bad Sobernheim. Ca. 15 Kilometer hinter unserem Sammelpunkt. Warum? Es regnete in Stroemen. Ergo, anziehen. Mit drei Mann unter dem kleinen Dach einer uralten Bushaltestelle.

Durch die Pampa im Regen nach Spa. Da, irgendwo in der Wildnis zwischen Mainz und Spa ein McD. Dies bedeutet einen Kaffee und mindestens zwei BigMacs. Pinkeln ist mit so einer Kombi auch nicht ganz so einfach.......

Dann, nach ein paar Stunden "puren" Mopedvergnuegens, (Es sei gesagt, Regen macht mir im allgemeinen nichts aus, ich fahre auch im Winter.....) kamen wir dann auf einem voellig durchnaessten Zeltplatz an. Erste Tat : Bierdose austrinken, sonst haelt der Staender nicht!! Im stroemenden Regen ein Zelt aufbauen, welches dann wenigstens nicht nur aussen, sondern auch innen nass wird. :-/ Ihr sagt jetzt Warmduscher, aber mach das mal mit..... Immerhin muessen wir ja noch 2 Tage darin schlafen. Achja, einen Hammer hatten wir nicht dabei. Die alten Spahasen wussten schon, dass sie sich die Kilos sparen konnten. :)

Das Wetter war ziemlich unnachgiebig. Es regnete und regnete. Das Rennen war aber trotzdem Klasse. Die Vorlaeufe fand ich fast besser, als das Hauptrennen. Die Monobikes haben einen Sound, ich wollte schon meinen Endtopf abschauben, aber der TueV ...!

So verbringt man dann in illustrer Maennerrunde, Frauen Verboten!!!!!, ein paar schoene Abende, an einem Lagerfeuer. Es ist nass, kalt, und man ist trotzdem gluecklich. Ein paar Bier, ein paar Zigaretten, etwas Grillen (Die Honda von Jens taugt prima als Grillanzuender. Man nehme einen Dreifussgrill, nehme den Aufsatz ab, halte ihn hinter den Endtopf des Mopeds und gebe Gas. Ein Foen kann das nicht besser), ein paar wirklich interessante Gespraeche mit anderen Bikern aus allen moeglichen Gegenden. Vom Oldie bis zum Youngster ist alles dabei. Es werden Geschichten erzaehlt, Mopedgarn gesponnen und so mancher schwelgt in Erinnerungen an laengst vergangene Mopedtage. Was am Ende des Tages und am Anfang der Nacht bleibt, ist das angenehme Bruellen der Bikes am Drehzahlbegrenzer....... Diese Abende sind der eigentliche Grund nach Spa zu fahren.

Das 24 Stundenrennen schaut man sich dann nach kilometerlangen Spaziergaengen, im Regen und mit KaWakappe, oder mit Hondakappe, oder mit BMW-Kappe, oder mit Yamahakappe, an. Man sucht eine Stelle, an der richtig was los ist, z.B. die Schikane. Es fallen alle naselang welche aufs Maul, viele fahren dann, weils dunkel ist, einfach geradeaus und muessen Strafsekunden hinnehmen. Es regnet, die Sicht fuer die Fahrer ist fast Null und die Zuschauer auf der Tribuene pennen, weil es 2 Uhr Nachts ist..... Trotzdem ein Heidenspass.....:)

Der naechste Morgen, Kaffee aus dem Gastronomiezelt. (Duenn!) Belgisches Fruehstueck, Pommes mit Majo. Es regnet immernoch. Das Zelt muss also so nass wie es ist in den Sack. Alles wird verstaut. Die Mopeds werden beladen und los gehts. Nach 4,5 Stunden Fahrt durch Regen, Wind und Nebel ist es dann soweit. Ein Bett, die eigene Frau, trockene Klamotten. Und alles was das Leben im Grunde so angenehm macht. Marco's letzte Worte vor der Trennung :"Schlag mich bewustlos wenn ich das nochmal mache!". :)) Aber dennoch ..... Werfen wir einen Blick in die Zukunft:

Spa 1999, (09.07.1999 - 11.07.1999) es ist Sommer. Die Sonne scheint. Wir haben wunderbare 20 Grad im Schatten mit einer leichten Briese. Den Regenkombi haben wir gleich zuhause gelassen, denn die Wetterheinis haben fuer die naechsten zwei Wochen in Europa keinen Tropfen Wasser angesagt. Diesmal faehrt unser 4. Mann im Bunde mit, denn kein Regen weit und breit. Ken geniesst die Fahrt auf seiner Kawa LTD550 in vollen Zuegen. Marco kann seiner neuen Yamaha Fazer endlich mal richtig zeigen wie das ist wenn man mit dem Knie am Boden faehrt. Jens gibt alles, kann aber nicht mit dem neuen Geraet mithalten. Eine alte XBR500 (Ein freundliches bub bub bub an alle XBR Fahrer!) ist halt nicht so schnell. Ich bilde ganz gemuetlich das Schlusslicht, denn eine Tengai ist nicht zum Rasen konstruiert worden.

Da, ploetzlich das goldene M am Horizont. Wir sitzen mit Sonnenbrillen draussen, eine kalte Cola, ein frischer BigMac. Weiterfahrt durch Taeler, Berge, Waelder und allem was zu soetwas dazugehoert. Enge Kurven, kurze Geraden, keine Autos. :)) Spass pur.

Die Ankunft am Zeltplatz, die Dose wird trotzdem getrunken. Was sein muss, muss eben sein. Dann die Ernuechterung, der Hammer. Er fehlt .................

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